Facebook Ads einfach erklärt

Lesedauer: 9 Minuten

Über 21 Millionen Deutsche nutzen das beliebte Netzwerk Facebook täglich. In diesem Medium steckt deshalb jede Menge Werbepotential. Die verschiedenen Werbemöglichkeiten die einem auf dieser Plattform zur Verfügung stehen sind vielen noch unvertraut. Deshalb möchten wir nun einen Einblick in die Werbeformate geben und zeigen, dass Facebook Ads ein toller Kanal für jedes Unternehmen und alle Zielgruppen sein kann.

Die Vorbereitung
Sobald du Administrator einer Facebook Seite geworden bist, kann es losgehen. Klicke einfach auf das Pfeilsymbol oben rechts in deinem Account. Dort gibt es die Option „Werbeanzeigen erstellen“.

Nun befindest du dich im Werbeanzeigenmanager. Für erste kleine Kampagnenversuche ist dieser auch völlig ausreichend. Für größere Projekte, in die z.B. mehrere Personen involviert sind oder in denen mehrere Seiten beworben werden, empfiehlt sich ein Umstieg auf den Facebook Business Manager. Hier hat man dieselben Werbemöglichkeiten, jedoch bessere Verwaltungsmöglichkeiten sobald mehrere Personen und Seiten involviert sind.

Zielauswahl
Im Werbeanzeigenmanager muss zunächst ein Ziel definiert werden. Hier kann man aus bis zu 12 Zielen das passende auswählen:

Ziele

Die einzelnen Ziele kurz erklärt:

 Bewirb deine Beiträge
Mit dieser Option bringst du mehr Menschen, auch außerhalb deiner Fans dazu, mit deinem Beitrag zu interagieren. So sorgst du z.B. für mehr Likes, Kommentare oder dafür, dass der Beitrag oft geteilt wird.

Hebe deine Seite hervor
Damit bringst du Facebook User dazu, deine Seite mit „Gefällt mir“ zu

Leite Menschen auf deine Website
Möchtest du Facebook Ads dafür nutzen die Bekanntheit deiner Website sowie den Traffic dort zu steigern, ist dieses Ziel das

Steigere Conversions auf deiner Website
Mit diesem Ziel gehst du noch einen Schritt weiter als nur Klicks zu sammeln. Bringe die Interessenten dazu, wertvolle Handlungen wie Käufe oder Registrierungen auf deiner Seite

Erhalte mehr Installationen deiner App
Mache die Menschen mit diesem Ziel auf deine App aufmerksam und führe sie zum

Erhöhe die Interaktion in deiner App
Hast du einen Nutzer bereits so weit gebracht deine App zu installieren, soll dieser natürlich auch damit interagieren. Dieses Ziel hilft dir

Erreiche Menschen in der Nähe deines Unternehmens
Mit diesem Ziel können Ladenbesitzer ihre regionale Bekanntheit steigern und somit ihr Unternehmen für Facebook Mitglieder in der näheren Umgebung hervorheben. Das kann zusätzliche Lauf- und Stammkundschaft bringen.

Sorge für mehr Teilnehmer bei deiner Veranstaltung
Du planst eine große Veranstaltung und hoffst auf zahlreiche Teilnehmer? Dann hebe deine Veranstaltung innerhalb passender Zielgruppen hervor und gewinne neue

Bringe Menschen dazu ein Angebot in Anspruch zu nehmen
Mit diesem Ziel hebst du Rabatte und Aktionen hervor, die zeitnah im lokalen Geschäft oder im Onlineshop eingelöst werden können. Ein gewisser Druck durch zeitliche Begrenzung des Angebots sorgt für gute Conversionrates.

Erhalte Videoaufrufe
Hebe spannende Videos mit Blicken hinter die Kulissen, Erfolgsgeschichten oder unterhaltsamen Inhalten hervor, um die Markenbekanntheit zu steigern/festigen oder auch um mehr „Gefällt mir“-Angaben und Aufrufe zu erzielen.

Leads für dein Unternehmen sammeln
Sammle wichtige Informationen über deine Interessenten wie Mailadresse, Alter oder Wohnort.

Markenbekanntheit steigern
Mit diesem noch sehr neuen Ziel erreichst du Facebook User, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit für deine Marke interessieren und somit empfänglicher für deine Werbung sind.

Bestimme deine Zielgruppe
Hast du ein Ziel ausgewählt, in unserem Beispiel nehmen wir „Leite Menschen auf deine Website“, musst du anschließend deine Zielgruppe(n) definieren. Hierzu öffnet sich ein neues Fenster mit zahlreichen Eingabemöglichkeiten:

Zielgruppe definieren

Achte dabei besonders darauf den richtigen Ort und die passende Sprache auszuwählen, da man sich sonst aus Versehen ausländische Klicks kauft, die nicht zielführend sind. Generell ist das Targeting auf Facebook sehr genau, da die meisten User freiwillig sehr viele Daten wie Alter, Geschlecht, Wohnort, Job etc. von sich preisgeben. Außerdem kann Facebook anhand von „Gefällt mir“-Angaben auch sehr gut deren Interessen nachvollziehen.

Generell gilt es bei der Zielgruppenauswahl das richtige Maß an Einschränkungen zu finden. Wählt man zu viele Kriterien aus bleibt am Ende nur noch eine sehr kleine Zielgruppe übrig. Schränkt man die Zielgruppen hingehen nur sehr gering ein, muss man mit höheren Streuverlusten rechnen. Eine gute Hilfestellung bietet die Grafik auf der rechten Seite, welche die Größe der aktuell ausgewählten Zielgruppe darstellt.

Facebook Zielgruppengröße

 

Auswahl der Anzeigenplatzierung
Wenn es darum geht, auf welchen Plätzen deine Werbeanzeigen erscheinen sollen, empfiehlt Facebook natürlich die automatische Ausrichtung, um möglichst viel Geld zu bekommen. Wir raten allerdings dazu, sich die verschiedenen Platzierungsmöglichkeiten anzusehen und ggf. weniger sinnvolle Platzierungen auszuschließen.

Facebook PlatzierungenBeispiel 1: Du möchtest die Verkäufe innerhalb deines Onlineshops steigern, welcher noch nicht mobil optimiert ist und Frauen ab 50+ ansprechen soll.

Empfehlung: Schließe die Platzierung „Neuigkeiten auf Mobilgeräten“ aus, da der nicht mobil optimierte Shop bei Nutzern die über ein Smartphone kommen sehr wahrscheinlich zu einer negativen Nutzererfahrung und hohen Absprungraten führt. Zudem ist hier das Netzwerk „Instagram“ eher uninteressant, da sich dort hauptsächlich jüngere User aufhalten.

Beispiel 2: Du betreibst einen mobil optimierten Onlineshop für den es seit neuestem auch eine App gibt, deren Downloads du steigern

Empfehlung: Der Fokus sollte hier auf den Mobilgeräten liegen, deshalb sollte man für dieses Vorhaben die Desktop Platzierungen ausschließen. Zusätzlich kann überlegt werden, ob man nur User mit einer WLAN Verbindung anspricht, da hier die Wahrscheinlichkeit auf einen Download höher ist. Auch Instagram kann für dieses Zielvorhaben aufgrund der mobilen Reichweite eine gute Platzierung sein.

Budget & Zeitplan
Hier musst du dein Werbebudget angeben sowie Start- & Enddatum der Kampagne festlegen. Beim Budget gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Tagesbudget
Hier gibst du den maximalen Betrag an, den dich die Kampagne pro Tag kosten darf.

2. Laufzeitbudget
Voraussetzung für dieses Budget ist, dass du ein Start- & Enddatum festlegst. Anschließend gibst du einen maximalen Betrag vor, der innerhalb dieses Zeitraumes ausgegeben werden darf.

Wenn du noch keine Erfahrung im CPC Bereich (Kosten pro Klick) hast, kannst du deine Gebote anstatt manuell, auch automatisch von Facebook steuern lassen. Das Netzwerk verspricht dabei, die Gebote so festzulegen, dass du die meisten Klicks zum besten Preis erhältst.

Eine letzte wichtige Einstellung ist die „Auslieferungsart“. Hast du nur ein eingeschränktes Tagesbudget zur Verfügung, ist es empfehlenswert die Standard Auslieferung zu wählen. Das bedeutet, dass Facebook das Budget den ganzen Tag gleichmäßig verteilt schaltet. Bei der beschleunigten Auslieferung kann es passieren, dass deine Anzeigen schon mittags nicht mehr erscheinen, da dein vorgegebenes Tagesbudget aufgebraucht ist.

Zum Schluss gibst du deiner neuen Werbeanzeigengruppe einen aussagekräftigen Namen und gehst weiter zum nächsten Schritt.

Werbeanzeigen erstellen
Im letzten Schritt erstellst du nun deine individuelle Werbeanzeige. Dabei musst du dich zunächst für ein Format entscheiden. Entweder möchtest du ein einzelnes Bild oder Video groß hervorheben, oder bis zu fünf Bilder gleichzeitig in einem Karussell darstellen.

Anschließend lädst du dann das entsprechende Video oder Bild hoch. Dabei solltest du dich an die vorgegebenen Einschränkungen halten.

Video Vorgaben:
–    Wähle ein .MOV oder MP4 Format
–    Die Auflösung muss mind. 720 Pixel groß sein
–    Das Video darf eine Länge von max. 60 Minuten und eine Größe von 2,3 GB nicht überschreiten

Bild Vorgaben:
–    Für eine optimale Bilddarstellung empfiehlt Facebook eine Größe von 1200×628 Pixel
–    Verzichte im Bild wenn möglich komplett auf Text oder füge zumindest nicht mehr als 20% Text ein. Eine Überschreitung dieser 20% hat früher eine Ablehnung der Anzeige zur Folge gehabt

Nachdem du ein passendes Medium gewählt hast, musst du eine Verlinkung sowie Titel und Text für die Anzeige erstellen. Sei kreativ und wecke das Interesse der User. Facebook ist eine Plattform, auf der man sehr viel mit Gefühlen und der richtigen Ansprache erreichen kann.


Was in deinem Call-to-Action Button stehen soll, kannst du aus neun verschiedenen Vorlagen selbst auswählen:


Anschließend hast du auch in diesem Schritt noch einmal die Möglichkeit zu entscheiden, auf welchen Positionen deine Anzeige erscheinen soll. Facebook bietet hier eine praktische Vorschau, so kann man sehen wie die Werbung auf den verschiedenen Platzierungen wirkt:

Anzeigenvorschau Desktop
Desktop
Mobilgerät
Mobilgerät
Anzeigenvorschau Instagram
Instagram
Anzeigenvorschau Desktop rechts
Dekstop rechte Spalte

Bist du mit der Erstellung der Anzeige fertig, kannst du mit dem grünen Button die Bestellung aufgeben. Danach dauert es einige Minuten bis die die Anzeige freigegeben ist und ausgespielt wird.

Tipp: Planst du sehr viele neue Werbekampagnen zu schalten und musst z.B. Anzeigen kopieren, kannst du dir den Power Editor zur Hilfe nehmen. Dabei handelt es sich um ein praktisches Tool das sich oben links über die Werbeanzeigenmanager-Einstellungen aufrufen lässt und dir ein einfacheres Copy & Paste verschiedener Elemente ermöglicht.

Facebook Conversion Tracking
Auch wenn Facebook in erster Linie ein Branding Kanal ist, ergibt es durchaus Sinn verschiedene Handlungen auf der Website mit Hilfe desFacebook Pixels zu messen.  Dazu erstellst du zunächst im Werbeanzeigenmanager unter dem Reiter „Pixel“ einen neuen Code. Lässt du dir den Pixel anschließend anzeigen, fällt auf, dass dieser aus zwei Hauptelementen besteht, dem Basis- und dem Ereigniscode.

Wie der Name schon andeutet, sollte der Basiscode einmal komplett auf jeder Seite der Website  zwischen den <head>-Tags eingebaut werden. Dieser Basis-Teil ist vor allem für den späteren Einsatz von Retargeting wichtig.

Um bestimmte Ereignisse wie Käufe oder Registrierungen messen zu können, muss zusätzlich der Ereigniscode auf der entsprechenden Seite platziert werden. Beim Messen eines Kaufs muss dieser z.B. auf die Bestellbestätigungsseite.

Facebook stellt hier eine Übersicht mit den wichtigsten Ereignissen in Codeform zur Verfügung:

Facebook Ereigniscode

In der Facebook Hilfe findest du eine Schritt für Schritt Anleitung zum Einbau des Pixels.
Sobald der Pixel richtig implementiert ist, kann man sich die festgelegten Ereignisse als eigene Spalten einblenden lassen.

Facebook Retargeting
Eine weitere Möglichkeit, deine Werbeanzeigen auf passende Zielgruppen auszurichten, ist das Retargeting. Hier können User die deine Website bereits besucht haben, in Facebook erneut mit einer Werbeanzeige angesprochen und auf diese Weise zurück auf die Seite geholt werden. Für diese Werbeform ist der Einbau des Basis Facebook Pixels erforderlich, da man mit dessen Hilfe die Besucherhandlungen auf der Website nachvollziehen kann.

Ist der Basis Pixel eingerichtet, kannst du im Werbeanzeigenmanager in den Einstellungen den Reiter „Zielgruppen“ auswählen und deine eigenen Besucher-Listen erstellen. Hier kannst du entweder alle Besucher deiner Website auswählen oder tiefer gehen und z.B. nur Nutzer taggen, die bereits deinen Warenkorb besucht haben. Hier gibt es sehr viele Möglichkeiten, überlege dir also vorher eine Strategie und erstelle dementsprechend passende Nutzerlisten.

Facebook Zielgruppen erstellen

Neben deinen Websitebesuchern kannst du auch Lookalike Audience Listen erstellen. Hier kannst du Personen ansprechen, die deinen Websitebesuchern ähneln. Dabei kannst du auch bestimmen ob die Personen sehr oder nur etwas ähnlich sein sollen und so deine Zielgruppe weiter eingrenzen.

Hast du deine Retargeting Listen fertig definiert, erstellst du ganz normal, wie oben beschrieben, eine neue Kampagne, mit dem Unterschied, dass du diese nach „Custom Audiences“ ausrichtest und dort zwischen deinen eigens erstellten Besucher-Listen wählen kannst.

Benötigst du Hilfe beim Erstellen von Facebook Ads oder möchtest unseren rundum Support in Anspruch nehmen? Dann freuen wir uns über eine unverbindliche Kontaktaufnahme. Alle Infos zu unseren Leistungen gibt es hier.

>> Zu den weiteren Tutorials:

#1: AdWords Kampagnen Setup & Kontostruktur

#2: AdWords Suchbegriffe auswerten

#3: PPC Textanzeigen-Erstellung

#4: Google AdWords Anzeigenerweiterungen

#5: Tracking Basics für Google AdWords

#7: Dynamische Anzeigenformate in Google AdWords

#8: Das Google Display Netzwerk

#9: Remarketing mit Google